• Eine Grundschulklasse. Ein Mädchen hebt die Hand zum Melden.

St. Josef erweitert Tagesstätten Angebot – Einzigartig in der Region

Traunstein. Die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung  St. Josef in Traunstein ist mit der Stadt und der Region tief verwurzelt, genau genommen seit 1894 als es als „Asyl für arme Kinder“ aus der Taufe gehoben wurde. Nach jahrzehntelanger Trägerschaft durch die Mallersdorfer Schwestern, befindet sich die Einrichtung seit 2004 in Trägerschaft der Stiftung SLW, der bayerischen Kapuziner in Altötting. Heute betreuen die Mitarbeiter rund 200 Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen. Mit dem Ausbau „eines besonderen Angebotes für besondere Kinder“ im Bereich der Heilpädagogischen Tagesstätte konnte man die Betreuungsplätze für Kinder mit sozial-emotionalen Förderbedarf verdoppeln. 16 heilpädagogische Plätze stehen nun zur Verfügung.

Hausleiter und Gruppenleiterin vor Regal mit Kinderspielen

Seit mehreren Jahren beobachten die Hausleitung von St. Josef in Traunstein, Karl-Heinz Oberhuber, und die Tagesstätten Leitung Roswitha Beissinger einen steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder, die auf Grund ihrer Entwicklung einen besonderen Förderbedarf aufweisen und dadurch in einer Regeleinrichtung nicht angemessen betreut werden können. Daher ist die Freude über acht neue Betreuungsplätze groß. Foto: Hobmaier

„Damit investieren wir in die Zukunft unserer Kinder“

Die beiden Gruppen im Bereich der Heilpädagogischen Tagesstätte richten sich an Kinder im Vorschulalter ab dem dritten Lebensjahr. „Unsere Förderschwerpunkte liegen in diesem Angebot in der sozial-emotionalen Entwicklung und der Gruppenfähigkeit. Die Kinder erlernen im strukturierten Rahmen angemessene Verhaltensweisen im sozialen Miteinander.

Dabei steht die positive Beziehungsgestaltung im Mittelpunkt. Darüber hinaus stärken wir das Selbstvertrauen und die emotionale Stabilität der Kinder und fördern unter anderem die sprachlichen und kognitiven Kompetenzen aber auch die Motorik und die Körperwahrnehmung“, erklärt die Leitung der Heilpädagogischen Tagesstätte, Roswitha Beissinger.

Steigender Bedarf an Betreuungsplätzen

Nachdem bereits 2011 eine Gruppe mit neun Kindern ins Leben gerufen werden konnte wurde nun eine zweite Gruppe mit weiteren Plätzen eröffnet. „Wir sehen seit mehreren Jahren einen steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder, die auf Grund ihrer Entwicklung einen besonderen Förderbedarf aufweisen und dadurch in einer Regeleinrichtung nicht angemessen betreut werden können, informiert der Einrichtungsleiter Karl-Heinz Oberhuber.

Einig sind sich Haus- und Bereichsleitung in den Erfolgen, die sie aus den bisherigen Erfahrungen gemacht haben, freut sich Karl-Heinz Oberhuber und betont, „das heilpädagogische Angebot ist nicht nur eine sinnvolle Investition in die Zukunft der Kinder selbst, sondern eine sehr gute gesamtgesellschaftliche Investition“.

Diese Erfolge führt Roswitha Beissinger insbesondere auch auf die pädagogische Arbeit in den Kleingruppen zurück. Sowohl in der „Igelbande“ wie auch in der neu gegründeten Gruppe der „Füchse“ werden lediglich acht Kinder betreut. Geöffnet hat die Tagesstätte jeweils von Montag bis Freitag zwischen 7:30 Uhr und 14:30 Uhr.

Im Rahmen des pädagogischen Konzeptes begleitet eine psychologische Fachkraft die Kinder in wöchentlichen therapeutischen Einzelstunden. Eine starke Einbindung der Eltern und Sorgeberichtigen sowie ein intensiver Austausch mit diesen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Förderkonzeptes.

Das Aufnahmeverfahren startet mit einer Anfrage durch Sorgeberechtigte, beziehungs-weise durch Krippen- oder Kindergarteneinrichtungen. Eine Anfrage ist aber auch durch Fachbehörden wie das Jugendamt möglich. Die Kostenübernahme für einen heilpädagogischen Platz erfolgt auf Antrag in der Regel über den Bezirk von Oberbayern. „Wir begleiten die Sorgeberechtigten während des Aufnahmeverfahrens von der ersten Anfrage bis zur endgültigen Aufnahme in die Heilpädagogische Tagesstätte“, erklärt Roswitha Beissinger.

Umbau durch Spenden ermöglicht

„Unsere Betreuungsplätze bieten in der Region ein besonderes Angebot“ informiert Karl-Heinz Oberhuber und betont, „die Freude über die weiteren Plätze ist bei uns im Haus riesengroß, dennoch mussten wir bei den Planungen für die Platzerweiterung manch einen Umweg in Kauf nehmen. In erster Linie fehlte es zunächst an den passenden Räumlichkeiten sowie an den notwendigen Finanzmitteln für den Ausbau und die Ausstattung der neuen Gruppe“.

„Durch eine Umstrukturierung im bisherigen KITA-Angebot der Einrichtung konnten wir aber Räumlichkeiten bei uns im Haus für die neue Gruppe bereitstellen und mit einem überschaubaren Kostenrahmen für die neue Nutzung umbauen und ausstatten“, so die Hausleitung. Als großzügiger Unterstützer der neuen Gruppe konnte die Eva Mayr-Stihl-Stiftung gewonnen werden, die das Vorhaben mit 15.000 Euro unterstützte. Weitere private Spenden trugen zur Umsetzung bei. Damit konnten die Gesamtkosten von etwa 50.000 Euro annähernd abgedeckt werden.

Dennoch konnten bisher noch nicht alle Bedarfe der Gruppe gedeckt werden und es fehlt noch an diversen Spiel- und Fördermaterialien. „Wie bei vielen sozialen Einrichtungen sind auch die finanziellen Mittel bei uns in St. Josef sehr begrenzt. Daher wollen wir die Ausstattung mit hoffentlich noch weiteren Hilfen Zug um Zug ergänzen“, so Karl-Heinz Oberhuber.

Wer das Angebot der Heilpädagogischen Tagesstätte, bzw. die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung St. Josef – Traunstein unterstützen möchte, kann dies über das Spendenkonto der Einrichtung bei der Sparkasse Traunstein unter IBAN DE58 7105 2050 0000 0178 71 tun.

Bericht: Hubert Hobmaier

St. Josef Traunstein
Salinenstr. 2
83278 Traunstein

Tel.
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Fax 0861 2089
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Spendenkonten:
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DE58 7105 2050 0000 0178 71
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Obb. Südost eG
DE88 7109 0000 0008 9196 40
BIC GENODEF1BGL